Übungswochenende 2024

Übungswochenende des Jagdhornbläsercorps Jülich
in Krautscheid auf der Islekhöhe
vom 23. Bis 25. Februar 2024

Da war es nun wieder soweit! Außer dem jetzigen Februartermin waren zwei weitere Angebote verworfen und dieser nun zu Gunsten der größeren Teilnehmerzahl festgemacht worden. Das zeigte wieder einmal, dass die Islekhöhe – auch wenn sie im Eifel-Outback liegt – doch ein sehr begehrtes Hotel ist. Uns wundert das nicht bei den liebenswürdigen Eigentümern, der unseren Wünschen entsprechenden Unterbringung, der hervorragenden Verpflegung und der Möglichkeit, in der Tennishalle die Jagdhörner erschallen zu lassen.
Leider waren Friedrich, Peter Jakob und Brigitte aus persönlichen Gründen an der Teilnahme gehindert, sodass wir uns dann zu zwölf Personen und zwei Fellnasen in Fahrgemeinschaften am Freitag auf den Weg machten mit dem Ziel, gegen 17.00Uhr auf der Islekhöhe einzutreffen.
Am Freitagmorgen hatte eine kleine Jagdhornbläserabordnung noch einen Auftritt bei der Ehrung der Landwirtschaftsschule-Absolventen anlässlich der Verleihung Goldener Meisterbriefe sowie langjähriger Mitgliedschaften. Eine alljährliche wiederkehrende Veranstaltung mit interessanten Redebeiträgen zur aktuellen Situation der Landwirtschaft, insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Bauernproteste. So trugen unser Vorsitzender Karl Heinz, Hans Willi, Friedrich und Harry mit der Begrüßung, Jägermarsch Nr. 3, mehrfach Hoch soll´n sie leben, Zum Essen und Auf Wiedersehen zur Untermalung der Veranstaltung bei. Eine reichhaltige Gulaschsuppe und Kaffee und Kuchen rundeten die Sache ab und stärkten uns für den (Mot)Marsch in die Eifel.

Karl Heinz und Enkeltochter Lena holten mich und Teckel Erdmann um 15.00 Uhr in Linnich ab. Der Freitagsverkehr ließ beim Erreichen der Ardennenautobahn erkennbar nach. Die Fahrt über diese Autobahn ist landschaftlich immer wieder ein Erlebnis. Vorbei an Spa, dem deutschen Hauptquartier des Ersten Weltkrieges, der Rennstrecke Francorchamps, Malmedy, dem im zweiten Weltkrieg übelst umkämpften St. Vith, erreichten wir bei nassem Wetter Höhe Winterspelt wieder deutsches Gebiet. Unterwegs begleitete uns wegen der starken Sonne auf der einen und dem Regen auf der anderen Seite ein extrem intensiver Regenbogen, der sich in seinen Spektralfarben über die Mittelgebirgslandschaft spannte und uns regelrecht begleitete.
Auf dem letzten Stück unserer Anfahrtstrecke graupelte der niedergehende Regen, bei einer Höhe von 500 m über Null nicht gerade verheißungsvoll für schönes Wetter. Am Zielort angekommen, schleppten wir unsere Sachen in die Gaststube, wo wir bereits erwartet wurden und die Schlüssel in Empfang nehmen konnten. Wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten in den Gästezimmern erfolgte die Unterbringung diesmal abweichend vom Gewohnten. Ich bekam ein „Hundezimmer“ in der sogenannten Ferienwohnung und war mehr als angenehm überrascht. Neben dem gewohnten Doppelzimmer – als Einzelbett bezogen – tat sich ein wahrer Tanzsaal von Bad auf! Alles wohl neu. In die Dusche konnte man ohne Not mit einem Rollstuhl einfahren und darin wenden. Da blieb kein Wunsch offen. Nachdem ich alles hergerichtet hatte, inklusive der Box für Erdmann, trafen wir uns wieder im Gastraum, um mit der ersten Kaltschale abzulöschen. Hans Willi war bereits einzeln eingetroffen. Kurz darauf erschienen die Transportführer Theo und Michael mit den übrigen MitbläserInnen. Ich nutzte die Zeit, eine Runde mit Erdmann um und durch das Dorf zu streifen unter dem Aspekt des sich Lösens und Nässens. Das Dorf erschien wie ausgestorben. Die einst großen Höfe wirkten verwaist und über die Nutzung der großen Hallen und Stallungen tun sich Fragezeichen auf. Einzig die Holzfeuer in den Kaminen vermittelten eine heimelige Atmosphäre.
Bei meiner Rückkehr waren schon die wesentlichen Einzelheiten zum Ablauf der Tage mit der Chefin Daniela abgesprochen worden. Bis zum Abendessen um 19.30 Uhr war Hornblasen angesagt, allerdings auf der Kegelbahn, da die Tennishalle besetzt war. Als wichtige Neuerung für Daniela war unser Entschluss, die Getränke nach dem Abendessen selbst zu bezahlen. Für einen solchen Fall war Daniela bereits vorbereitet: Jeder bekam eine kleine, namentlich gekennzeichnete Getränkekarte mit einer Nummer, die in einer Liste bei der Wirtin hinterlegt war, und der zusätzlichen Zuordnung zum Zimmer. Danielas Kommentar: “Finde ich gerechter.“
Auf der Kegelbahn angekommen, erklärte unser musikalischer Leiter Fynn den Verlauf für das Trainingsprogramm. Dann legten wir mit dem Einblasen los. Es folgten Stücke aus unserem Repertoire, wobei Fynn die eine oder andere Passage durch seine Erläuterungen zu verbessern suchte. Als besonderes Schmankerl holte Fynn den Marsch „Auf der Lüneburger Heide“ hervor. Der ist prima, vorausgesetzt, man beherrscht ihn. Versetzte Einsätze der einzelnen Stimmen, Laut- und Leisepassagen verlangen so Einiges ab. Mit Blick auf den Samstag war da noch Übungsbedarf. Der Klang auf der Kegelbahn ist bedingt durch die niedrige Decke nicht mit dem „Kölner Dom-Hall“ der Tennishalle zu vergleichen. Aber für einen Vorlauf am Abend sollte es reichen. Unsere Fellnasen Anton, der Kleine Münsterländer, und Teckel Erdmann wuselten derweil unter den Tischen und Stühlen umher. Die benötigten Getränke wurden von einer hübschen jungen Frau serviert. Erstaunlich, wie die Wirtsleute in dieser strukturschwachen Gegend immer wieder mit so freundlichem Bedienpersonal aufwarten können. Am Ende der Probe verbrachten wir unsere Instrumente mit dem Zubehör in den der Tennishalle vorgelagerten Bar-Raum.
Pünktlich saßen wir alle im gewohnten Speiseraum am langen Tisch. Und schon wurde wie gewohnt reichlich aufgetragen: Vorsuppe, Platten mit Kasseler Fleisch und Schnitzeln, Ofenkartoffeln, Pommes Frits, verschiedene Gemüse und Salat und immer wieder nachgelegt bis zum Dessertgang. Dazu noch ein veganes Angebot und glutenfreies Essen für Fynn. Der ließ sich schon gleich ein glutenfreies Pils schmecken. Razz fazz waren die Platten geputzt und eine wohlige Fülle stellte sich ein.


Wir wechselten in die Gaststube zum gemütlichen Teil. Ab jetzt lief das „Jeder-trinkt-auf eigene Rechnung-Programm“. Doch der Konsum war deshalb nicht geringer. Runden wurden zünftig angesagt und mit Iras Lieblingslied „Ein Waidmannsheil…“ begleitet. Interessante Gespräche, nicht nur jagdliche, sondern auch Betrachtungen zur Lage der Nation, insbesondere die aktuellen Bauernproteste, die unser aller Zustimmung erfahren, geben dem Abend einen abwechslungsreichen Verlauf. Alsdann wurden die Würfelbecher zum Einsatz gebracht.
Die letzte Hunderunde war recht kalt und ließ schon einen Wintereinbruch vermuten. Bei Rückkehr waren noch alle in guter Stimmung. Das Lokal hatte sich gut gefüllt. Einige Stammgäste waren vertraute Gesichter. Verständlich, denn es gibt neben unserem Hotel nur noch den Krautscheider Hof. Den, so erfuhren wir von Daniela, würden die Besitzer lieber heute als morgen verkaufen. Immer ging noch ein leckeres Bitburger Pils hinein. Doch gegen Mitternacht gab es die ersten Auflösungstendenzen. Erdmann und ich hatten eine gute Nacht.
Der Blick brach nahezu, als ich am Samstagmorgen um kurz nach sechs feststellte, dass draußen die Landschaft von einem weißen Tuch bedeckt war. Es schneite munter vor sich hin. Schnell geduscht und rasiert ging es auch schon mit Erdmann auf Streife. Als ich über die Straße zum  gewohnten Wiesenweg wechselte, nahte Eva bereits aus der anderen Richtung mit Anton. Hundeführer und Jäger haben eben mehr vom Tag. Auf dem Weg traf ich Danielas Mutter, die ebenso mit dem Familienlabrador unterwegs war. Die dicken Schneeflocken bedeckten mich. Der Tweed hielt das aus, aber Erdmann hatte in Badehose die schlechteren Karten. Ich hatte geglaubt, auf sein Mäntelchen verzichten zu können, aber das war wenig fürsorglich. Bei Rückkehr bekam zuerst Erdmann sein Futter, und danach eilte ich auch an die Krippe. Dort saßen bereits einige Frühaufsteher. Das Frühstück ist eine der schönsten Mahlzeiten des Tages. Neben der inneren Versammlung gleiten die Augen über den liebevoll gedeckten Tisch. Schon eilt Daniela herbei und serviert frisches Rührei – für jeden auf einem kleinen Teller. Die Truppe ist gut gelaunt. Alle hatten eine ruhige Nacht. Nach ausgiebigem Frühstück mit ordentlicher Menge Kaffee, begaben wir uns alsdann gegen 09.00 Uhr in die Tennishalle. Flugs das Gerödel aufgebaut und schon startete Fynn das Einblasen. Ja, und dann kamen wir auch schon auf die „Lüneburger Heide“ zurück. Doch es hakte hier und da. Auf der ersten Note meines Einsatzes verweilte ich zu lang, was die Truppe aus dem Gleichschritt brachte. Fynn blieb beharrlich, und so klappte es dann auch. Danach gingen wir Stücke aus dem bekannten Repertoire an. „Im Wald und auf der Heide“ durfte nicht fehlen. Auch da gab es Einiges zu verbessern. Der Klassiker auch dabei waren die Laut- und Leisepassagen.
Dann zog Fynn den Elefanten aus dem Zylinder. Er teilte eine neue Partitur der „Schwarzwaldglocken“ aus, ein Stück, das trotz Andys größter Anstrengung und Geduld bei uns nie so richtig klingen wollte. Aber da hatten wir auch noch nicht so viele Ventilhornstimmen. Ich erinnere mich an eine Jagd und Hund Messe, auf der von dem JBC Enste – eine große Truppe vom Möhnesee – dieses Stück vorgetragen wurde, und ich hätte es nicht erkannt, hätte man es nicht angesagt. Es klang feierlich und wunderbar und hatte mit unseren Schwarzwaldglocken herzlich wenig zu tun. Nun ging es also auf ein Neues, und zwar neunstimmig. Laut und leise war auch hier ein melodischer Schwerpunkt, und besonders die Glocken. Dazu kamen die Wiederholungen mit Klammer eins und zwei. Man hatte zu tun. Fynns Geduld war beträchtlich. Immer wieder wurden die einzelnen Stimmen vorgenommen. Immer wieder faszinierend wie Lena, unsere Jüngste, ohne Anstrengung das Ventilhorn blies, auf dem uns Andy so viel beigebracht hatte. Seine Nichte macht ihm und dem Opa alle Ehre. Andreas Dering, der das erste Mal mit auf der Islekhöhe ist, hatte auch offensichtlich kein Problem mit dem neuen Stück. Mit seiner Notensicherheit und seinem bläserischen Können fügt er sich hervorragend in unser Bläsercorps ein. Er bereichert uns.
So mit und mit klingen unsere „Schwarzwaldglocken“ dann ganz passabel. Gleichwohl bleibt die Erkenntnis, dass es ein Stück ist, das an jedem Probenabend einmal geblasen werden sollte. Genau wie „Auf der Lüneburger Heide“.
Einmal bei feierlichen Stücken angekommen wurde dann auch die Echofanfare intoniert. Ein besonderer Hörgenuss in der Tennishalle. Die zusätzlichen Ventilstimmen übernahmen mal Anti und mal Michael, die Parforcehornstimme wie immer erprobt Theo. Schlussendlich war Fynn zufrieden.
Nun kam es zu einer geteilten Pause. Zunächst erfuhren die Parforcehörner eine besondere Lektion. Fynn erinnerte noch einmal an die Tonbildung mit Ta, Tä und Ti. Es folgten Passagen mit hohen Tonlagen für die erste Stimme, und siehe da, mit konzentriertem Ti gelangen plötzlich auch die hohen Töne. Nachdem wir weitere bekannte Stücke im Feinschliff verbessert hatten, wurden wir in die Pause entlassen. Nun waren Pless- und Ventilhörner an der Reihe, die in ähnlicher Weise, abgestellt auf spezielle Schwachstellen, optimiert wurden.
Die Mittagspause wurde veredelt durch eine köstliche Kartoffelsuppe mit Brot. Dazu Getränke nach Wahl. Der Rest der Pause galt der Erholung, Gesprächen, der Muße oder dem Hundelauf. Die Schneelage hatte sich etwas beruhigt, aber richtig schön war es nicht. Immer wieder gingen Schneeschauer nieder.
Nach der Mittagspause ging es dann wieder in die Vollen. Die Schwarzwaldglocken nahmen wieder viel Zeit in Anspruch. Eine Verbesserung ließ sich kaum verhindern. Immer wieder setzte Fynn neu an, um zu verbessern. Während der gesamten Aufenthaltsdauer in der Tennishalle hatten Erdmann und Anton ohne Probleme miteinander Tennisbällen nachgejagt und auch sonst einträchtig einander geduldet. Nun lagen sie nebeneinander im Down bei Michael. Da es in der Halle schon etwas frisch war, wollte Michael den Hunden etwas Gutes tun und deckte Antons Decke über beide Hunde. Da ging die Post ab! Ich befand mich auf der anderen Seite des Halbkreises und konnte das Geschehen nicht richtigwahrnehmen, hörte aber aggressives Bellen und hohes Winseln von Erdmann. Michael hatte beide sofort getrennt, dennoch war meine erste Befürchtung, dass Anton in Erdmanns Rücken gesprungen war, zumal Erdmann typisch krumm ging. Als ich ihn auf dem Arm hielt, hatte ich plötzlich Schweiß an der Hand, und die genauere Untersuchung erwies eine Bisswunde im Nackenbereich. Kleinere Wunden erleben Teckel ja auch auf der Jagd, und so wurde Erdmann erst einmal in Iras Horntasche – einem seiner Lieblingsplätze – zur Ruhe gebettet.
Das Übungsprogramm lief weiter. Neben der stetigen Wiederholung des neu Erlernten wurden alt bekannte Stücke wie „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“, „Festmarsch“ und „Hubertusfanfare“ konditioniert.
Dann gingen wir in die Kaffeepause und freuten uns auf den bestellten Kuchen mit Kaffee oder Kakao mit „Drehzahlverstärker“. Indes gab das Verhalten von Erdmann Grund zur Besorgnis. Apathisch und zitternd lag er auf seinem Lager. Matthias, mit seiner langjährigen Hundeerfahrung, meinte, dass Verhalten sei nicht in Ordnung und bedürfe ärztlicher Kontrolle. Im Hocheifel-Outback an einem Samstagnachmittag leichter gesagt als getan. Matthias und Ira ermittelten auf dem Handy mögliche Tierärzte in der Umgebung. Theo, der sich auf den Weg zu einem alten Jagdfreund machte, wollte diesen auch nach einem Arzt befragen. Der erste telefonische Versuch erreichte eine Tierärztin, die die Bude mit Notfällen voll hatte und erst in zwei Stunden frühestens einsatzbereit war. Matthias hatte mittlerweile einen Tierarzt in Pronsfeld ermittelt, dessen Ehefrau mitteilte, ihr Mann sei in Kürze einsatzbereit und damit das Startsignal zum Aufbruch gab. Karl Heinz war sofort bereit Hund und Hundeführer zu fahren und damit den Kuchen aus den Augen zu haben.
Die knapp zwanzig Kilometer führten über sich schlängelnde Straßen durch kleine Orte zum Zielort Pronsfeld. Mir war der Ort wegen der großen Molkerei Arla bekannt und ich hatte die Ortschaft bei einem meiner Maischetransporte schon durchfahren. Bei dem Tierarzt handelte es sich um einen älteren Polen, der uns freundlich empfing und sich als Jäger vorstellte. Die Sorge um einen möglichen Rückenschaden nahm er mit der Feststellung, das Gangbild sei in Ordnung. Gleichwohl diagnostizierte er einen Schockzustand bei Erdmann und prüfte sofort die Temperatur mit dem Ergebnis: Untertemperatur! Daher also das unaufhörliche Zittern. Alsdann wurde Erdmann geschoren und das Umfeld der Bisswunde untersucht. Es blieb bei einem Reißzahnloch, das der Tierarzt mit einer Klammer verschloss. Dazu eine Spritze und noch eine Kanüle mit Salbe. Um 174 Euro ärmer und handgeschriebener Rechnung entließ er uns sehr freundlich mit Waidmannsheil.
Bei unserer Rückkehr waren alle erleichtert, dass sich die Sache zum Guten gewandt hatte. Darüber hinaus hatte man uns kameradschaftlich Kuchen verwahrt, den wir erleichtert genossen. Bleibt noch festzuhalten, dass sich die von Notfällen eingedeckte Tierärztin dann noch am Abend einsatzbereit meldete. Sie war sehr froh, dass man Erdmann bereits geholfen hatte. Soviel Hilfsbereitschaft erfährt man auch nicht alle Tage.
Es ging dann nochmals in die Tennishalle. Die Trainingsfavoriten „Schwarzwaldglocken“ und „Echofanfare“ wurden von Eva spontan mit dem Handy aufgenommen. „Es ist nicht zu schlecht…“ hätte ein vornehmer Engländer es ausgedrückt. Fynn war jedenfalls mit uns zufrieden und Wiederholungsschleifen für die Probenabende in Gevelsdorf vereinbart. Da die Beleuchtung und die Heizung in der Tennishalle von uns mit Münzen aufrechterhalten werden mussten, beendeten wir den Abend und verlegten zum Abendessen in die Gaststube. Wieder wurde reichhaltig aufgetischt. Verschiedene Fleischplatten, Gemüse, Salat, Pommes frites und Kartoffeln sowie Glutenfreies und Veganes bildeten eine große Auswahl. Während des Essens gab es begleitend vielseitige Tischgespräche, die nach dem Dessert von geistigen Getränken angereichert wurden. Auch die Knobelbecher kamen wieder zum Einsatz. Derweil machte ich die letzte Runde mit Erdmann und beschloss, in seinem Sinne das Zimmer aufzusuchen und aufs Lager zu gehen. Insofern kann der Chronist keinen schriftlichen Beitrag zum weiteren Verlauf des Abends machen.
Nach dem Erwachen begann das übliche Prozedere, dieses Mal dazu das Packen der sieben Sachen. Erdmann hatte die vom Tierarzt empfohlene, aus Toilettenpapier gefertigte, Salbenhalsung brav über die Nacht unberührt gelassen. Der Morgenspaziergang lief schon wieder recht unbeschwert. Er war sichtlich auf dem Wege der Besserung. Nach seiner Fütterung ging es dann zur Fütterung der Zweibeiner. Alle waren gut gelaunt und den reflektierenden Gesprächen war zu entnehmen, dass der Abend für die Ausdauernden mit der Sperrstunde geendet hatte. Ausfälle waren nicht zu beklagen, Restalkohol bis zum Abmarsch wohl abgebaut.

Für die letzte Trainingseinheit mussten wir wieder mit der Kegelbahn vorliebnehmen, da die Tennishalle belegt war. In Erwartung der deckenbedingt gedrückten Tonlage gaben wir dennoch unser Bestes. Neu Erlerntes und Aufgefrischtes wurden wiederholt. Fynn gab unermüdlich Verbesserungsratschläge. Stringenz führt eindeutig zu besserer Qualität. Im Ergebnis hätte Andy gesagt: “Das klingt jetzt wie Musik!“ Zu guter Letzt wurde noch ein Erinnerungsfoto von der ganzen diesjährigen Truppe mit den Maskottchen Erdmann und Anton gemacht. Nach dem „Aufwiedersehen“ verlegten wir zur Einnahme eines Scheidebechers in die Gaststube. Parallel verlief die Beladung der Fahrzeuge. Schlüsselabgabe durfte auch nicht vergessen werden. Gemeinsam mit der Wirtin Daniela reflektierten wir das schöne wie erfolgreiche Wochenende. Wir bedankten uns für die wie immer fürsorgliche Betreuung und Karl Heinz machte schon gleich einen Termin für das kommende Jahr aus. Schatzmeisterin Ira vereinbarte mit Daniela die Rechnungsbegleichung per Überweisung. Einfacher als ein Rucksack voller Bargeld. Dann hieß es: Aufsitzen! Wir rollten zurück durch die herrliche Eifel- und Ardennenlandschaft.
Fazit: Wieder einmal hatten wir ein harmonisches und lehrreiches Wochenende miteinander verbracht und erlebt. Neben der Musik ist der Austausch untereinander sehr belebend und bereichernd. Kurzum, es macht das Bläsercorps rund und erfolgreich. Der Chronist dankt allen für die Hilfe im Fall Erdmann.
Alles wird gut.

Harry Vollmer